Helen Frankenthalers Moonrise entstand zu Beginn der 1980er-Jahre, einer Phase, in der die Künstlerin stark mit Ausstellungsprojekten beschäftigt war. Das Clark Art Institute in Williamstown, Massachusetts, widmete ihr 1980 eine umfassende Präsentation der Druckgrafik (Helen Frankenthaler Prints: 1961–1979) samt begleitendem Werkverzeichnis. Kurz darauf zeigte das Rose Art Museum der Brandeis University in Massachusetts mit Frankenthaler: 1950s den ersten Rückblick auf ihr Frühwerk seit der großen Retrospektive von 1960. Schließlich organisierte das Museum of Art, Michigan, die Wanderausstellung Helen Frankenthaler: Works of the Seventies, in der Malerei, Papierarbeiten, Druckgrafik sowie skulpturale Arbeiten aus Stahl, Ton und Keramikfliesen präsentiert wurden. Diese intensive Vorbereitung lenkte Frankenthalers Aufmerksamkeit erneut auf die Malerei der 1970er-Jahre – ein Bezug, der auch in Moonrise spürbar ist.

Helen Frankenthaler (1928–2011)

Moonrise, 1981

Aktuell ausgestellt: Ja (Helen Frankenthaler moves Jenny Bronsinksi, Ina Gerken, Adrian Schiess)

Material: Acryl auf Leinwand
Größe: 134,6 x 229,6 cm
Inv-Nr.: B_341
Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn; Copyright: Helen Frankenthaler Foundation, New York

Schlagworte:

Provenienz

Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, 2015

Ausstellungsliste

Helen Frankenthaler moves Jenny Brosinski, Ina Gerken, Adrian Schiess, 26.10.2025–22.02.2026

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Das Gemälde knüpft an ihre landschaftlich inspirierten Formate dieser Zeit an. Auf einem querformatigen Bildträger entfaltet sich ein pulsierender, dunkelroter Grund, der im oberen Viertel von einem Horizont begrenzt wird. Die untere Partie besteht aus ineinanderfließenden, getränkten tiefroten Farbzonen, während Frankenthaler im oberen Bereich pastose Setzungen in einem besonders atmosphärischen Farbklang aus Violett, Rosa und Grautönen platziert. Aus der horizontalen Trennungslinie erhebt sich der Mond – ein Bildmotiv, das Erinnerungen an impressionistische Darstellungen von Mondaufgängen weckt. Mit Moonrise verbindet Frankenthaler die gestische Freiheit ihrer Malerei mit einer verdichteten Bildstimmung, die das Atmosphärische in den Vordergrund rückt.