„Das goldene Paar” in der Sammlung Reinhard Ernst

13.02.2023

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Das mre ist verliebt, denn es ist Valentinstag! Der 14. Februar hat auch hierzulande mittlerweile stark an Popularität gewonnen. Paare und Menschen feiern das Fest der Liebe – Sie auch? Wir zelebrieren den Valentinstag mit unseren Künstler(ehe)paaren aus der Sammlung Reinhard Ernst. Dort ist eine Vielzahl von ihnen vertreten. Heute möchten wir Ihnen eines dieser Paare vorstellen.

Bild: © Dedalus Foundation, Inc. / VG Bild-Kunst, Bonn 2019

The „perfect match“?
Helen Frankenthaler und Robert Motherwell zählen zu einer der bekanntesten künstlerischen Paarkonstellationen. Nicht selten stößt man auf ihre gemeinsame Geschichte und ihren Spitznamen „Das goldene Paar“, den ihnen die Kunstszene verlieh. Doch was zeichnete ihre Beziehung künstlerisch aus? Auf den ersten Blick erscheinen sie ohne Zweifel als „the perfect match“. Beide waren berühmte Kunstschaffende und stammten aus wohlhabenden Familien. Sie genossen das „schöne Leben“ und waren für ihre extravaganten Partys bekannt, die sie für all ihre Freund:innen veranstalteten.

Wer waren eigentlich Helen Frankenthaler und Robert Motherwell?
Die 1928 in New York geborene Helen Frankenthaler ist nicht allein bekannt geworden durch ihre großformatigen Werke, die dem Abstrakten Expressionismus und dem Colour-Field-Painting (Farbfeldmalerei) zuzuordnen sind. Insbesondere die von ihr erfundene Soak-Stain-Technik brachte der Künstlerin hohes Ansehen.

Der 13 Jahre ältere Robert Motherwell, geboren 1915 in Aberdeen (Washington), zählt zu den Gründern des Abstrakten Expressionismus. Prägend für seinen Malstil sind unter anderem wiederkehrende schwarze Flächen und ein Malgrund aus meist gedeckten Farben. Schauen Sie sich hierzu doch einmal sein Werk aus dem Jahr 1958 an (s. o.). Die Formen der schwarzen Figuren geben einen Hinweis auf die Beziehung zu Helen Frankenthaler. Was kommt Ihnen dazu in den Sinn?

Zeiten des Glücks
Die Liebesbeziehung der beiden begann im Jahr 1958. Über die erste Begegnung von Frankenthaler und Motherwell existieren nicht viele Informationen. Es wird vermutet, dass sie sich bei einem der zahlreichen Treffen in Künstkreisen kennen und lieben gelernt haben. Noch im selben Jahr heirateten sie am 6. April.

An dieser Stelle möchten wir erneut auf Motherwells Werk von 1958 verweisen: Es trägt den Titel „The Wedding“ – die Hochzeit. Zwei schwarze Elemente, die ungefähr auf halber Höhe miteinander verbunden sind. Symbolisieren sie etwa das Künstlerehepaar? Tatsächlich reflektiert Motherwell in „The Wedding“ seine Hochzeit mit Helen Frankenthaler! Aber lässt die Kenntnis dieses biografischen Umstandes uns das abstrakte Gemälde nun anders wahrnehmen? Was meinen Sie?

Die beiden liebten New York. Denn hier flossen seit den 50er-Jahren die avantgardistischen Energien. Neben ihrem Leben in der neuen Kunstmetropole genoss das Paar zahlreiche gemeinsame Reisen. Zu nennen wäre da ihr Sommerdomizil in Provincetown und zahlreiche Ausflüge nach Europa. Viele gesammelte Eindrücke sowie die enge künstlerische Zusammenarbeit prägten gegenseitig ihre Malstile.

Ein Happy End im mre
1971 ließen sich Frankenthaler und Motherwell nach 13 Jahren Ehe scheiden. Auch wenn ihre Liebesbeziehung endlich war: In der Sammlung Reinhard Ernst bleiben beide auf ewig vereint. Bald schon haben Sie die Möglichkeit, die künstlerischen Arbeiten auch aus nächster Nähe im mre zu betrachten – gerne auch zusammen mit Ihrem Valentine’s Date!