Zwei Prinzipien sind für das Werk von Arman grundlegend: Zum einen die künstlerische Schöpfung durch Zerstörung, zum anderen das Prinzip der Anhäufung. Für die Werkgruppe Accumulations (dt. Ansammlungen) sammelte er große Stückzahlen von Alltagsgegenständen, wie Löffel, Nanometer, Teekannen, Glühbirnen oder Haarbürsten die er in eigenwillige Plexiglaskästen arrangierte oder in Polyesterharz eingoss.

Er war der erste Künstler, der von der Autofirma Renault einen Auftrag erhielt. Aus dieser Zusammenarbeit entstand eine Reihe von Werken aus Autoteilen, die Arman 1970 auf der Weltausstellung in Osaka (Japan) ausstellte, zu der auch Accumulation Renault gehört. Hinter einer gelbgefärbten Acrylglasscheibe fixierte Arman in Polyesterharz Dichtungen aus Gummi, Kupferringe, Kunststoffverbundteile und Korkelemente, die aus dem Wagentyp Renault 4 stammen. Arman zählte zu den Nouveau Réalists, die sich einer neuen Realität widmeten, die aus der urbanen Konsumgesellschaft hervorgegangen war und reale Objekte des Alltags in die Werke einbezog.

Arman (1928–2005)

Accumulation Renault, 1969

Aktuell Ausgestellt: Ja (1. OG)

Material: Acrylglas, Polyesterharz, Renault Dichtungen
Größe: 240 x 240 x 9 cm
Inv-Nr.: B_173
Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn

Schlagworte:

Provenienz

Vorbesitz: Privatsammlung
Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, Christie‘s, Paris, 2010

Ausstellungsliste

Einzelausstellungen:
2008
„Arman, janvier – février“, Palazzo Bricherasio, Turin, Italien
2001
„Arman, passage à l’acte“, Musée d’Art Moderne et Contemporain, Nizza, Frankreich
1991
„Arman: A Retrospective“, The Brooklyn Museum, New York, USA
1969/1970
„Arman. Accumulations Renault“, Musée des Arts Décoratifs, Paris, Frankreich; Kunsthalle Berlin; Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek; Städtische Kunsthalle, Düsseldorf; Moderna Museet, Stockholm
1968
Siège social de Renault, Boulogne-Billancourt, Frankreich

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Zwei Prinzipien sind für das Werk von Arman grundlegend: Zum einen die künstlerische Schöpfung durch Zerstörung, zum anderen das Prinzip der Anhäufung. Zu den bedeutendsten Werkserien zählen Colères (Alltagsobjekte, die als Teil einer Aktion zerschlagen, wieder zusammengesetzt und montiert wurden), Coupes (zerschnittene Massenprodukte) und Combustions (in Brand gesetzte Objekte, deren verkohlte Überreste ausgestellt wurden, siehe ohne Titel, 1969) sowie die Accumulations. Für diese Werkgruppe sammelte er große Stückzahlen von Alltagsgegenständen, wie Löffel, Nanometer, Teekannen, Glühbirnen oder Haarbürsten die er in eigenwillige Plexiglaskästen arrangierte oder in Polyesterharz eingoss. Inspiriert von der Philosophie und Ästhetik der Dada-Bewegung reagierte Arman auf die damals in Amerika aufkommende Pop Art mit einer ganz eigenen Kritik an der neuen Welt des Konsums, der Wegwerfkultur und Massenproduktion.

Er war der erste Künstler, der von der Autofirma Renault einen Auftrag erhielt. Aus dieser Zusammenarbeit entstand eine Reihe von Werken aus Autoteilen, die Arman 1970 auf der Weltausstellung in Osaka (Japan) ausstellte, zu der auch Accumulation Renault gehört. Hinter einer gelbgefärbten Acrylglasscheibe fixierte Arman in Polyesterharz Dichtungen aus Gummi, Kupferringe, Kunststoffverbundteile und Korkelemente, die aus dem Wagentyp Renault 4 stammen. Bekannt ist er zudem für die 1982 für einen Pariser Vorort entstandene Arbeit Long-Term-Parking, für die er einen etwa 20 m hohen Turm aus 60 gestapelten Fahrzeugen in Beton goss.

Gemeinsam mit Künstlern wie u.a. Yves Klein, Jean Tinguely, Pierre Restany, Jacques de la Villeglé, François Dufrêne und Raymond Hains unterzeichnete er 1960 das Manifest der Bewegung des „Nouveau Réalisme“. Die Bezeichnung „Realismus“ übernahm die Gruppe von der künstlerischen und literarischen Bewegung aus dem 19. Jahrhundert, deren Ziel es war, die banale und alltägliche Realität präzise in Wort und Bild einzufangen. Die Nouveau Réalists hingegen widmeten sich der neuen Realität, die aus der urbanen Konsumgesellschaft hervorgegangen war. Neu ist auch ihre Darstellungsweise, die nicht das realistische Abbild von Gesellschaft und Kultur verfolgt, sondern reale Objekte des Alltags in die Werke einbezieht.