Die zwei schmalen Leinwände stammen aus einer dreiteiligen monumentalen Wandmalerei, die Sam Francis von 1956 bis 1958 für das Treppenhaus der Kunsthalle Basel anfertigte. Für das Tripytchon ließ sich Francis von Claude Monets Nymphéas-Wandgemälden (1920-1926) für die Orangerie in Paris inspirieren, sowohl im Format als auch in der Darstellung einer abstrahierten Wasserlandschaft.

Nachdem er das Triptychon 1964 auf der documenta III in Kassel zeigte, wurde Basel Mural III auf dem Transport in die Vereinigten Staaten stark beschädigt. Der Künstler beschloss, die unbeschädigten Teile zu zerschneiden und neu aufzuspannen. Die zwei der vier vom Künstler geretteten Leinwände gingen als Schenkung an das Norton Simon Museum in Pasadena, Teil F und H befinden sich seit 2020 in der Sammlung Reinhard Ernst.

Sam Francis (1923–1994)

Basel Mural III (F + H), 1956–1958

Aktuell Ausgestellt: Ja (Raum: Farbe hoch drei)

Material: Öl auf Leinwand
Größe: 387,3 x 52 cm; 387,3 x 115,5 cm
Inv-Nr.: B_504_505
Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn

Schlagworte:

Provenienz

1956
In Auftrag gegeben von Arnold Rüdlinger, für die Kunsthalle Basel

Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, Demsa Group, Istanbul, 2020

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Die zwei schmalen Leinwände von Sam Francis stammen aus der dreiteiligen monumentalen Wandmalerei, die er von 1956 bis 1958 für das Treppenhaus der Kunsthalle Basel im Auftrag des Direktors Arnold Rüdlinger angefertigt hatte. In einer ersten Anordnung hing die Leinwand an der zentralen Wand, bevor sie in einer zweiten an der rechten Seite präsentiert den Titel Basel Mural III erhielt. Für das Tripytchon ließ sich Francis von Claude Monets Nymphéas-Wandgemälden (1920-1926) für die Orangerie in Paris sowohl in der Wahl des Formats (je 6 x 9 m) als auch von der Darstellung einer abstrahierten Wasserlandschaft inspirieren. Die fließenden Pinselstriche aus leuchtenden Gelb-, Rot- und Blautönen und die freien Leerstellen weißgrundierter Leinwand beschwören die Ästhetik japanischer Malerei und Drucke herauf, die für beide Künstler richtungsweisend waren. Zudem verweist der fast transparente Auftrag der Ölfarbe auf Francis‘ langjähriges Interesse an Aquarellmalerei. Über den Prozess schrieb er: „Es ist, als würde man große Segel mit Farbe füllen“, was sowohl für die Freiheit, als auch für die ausdrucksstarke Art, mit der er die riesigen Leinwände füllte, spricht. [1]

Obwohl das Triptychon für das Treppenhaus der Kunsthalle konzipiert wurde, lehnte die Basler Mehrheit einen Ankauf ab, sodass alle Teile verstreut wurden. Der zentrale Teil, Basel Mural II, wurde vom Stedelijk Museum in Amsterdam erworben. Nachdem das Triptychon 1964 auf der documenta III in Kassel in einer erhöhten sechseckigen Wandkonstruktion gezeigt wurde, wurden Basel Mural I und III auf dem Transport in die Vereinigten Staaten stark beschädigt. Das Basler Wandbild I konnte erhalten werden, der Künstler schenkte es 1967 dem Pasadena Art Museum (heute Norton Simon Museum). Das dritte Wandgemälde konnte jedoch nicht vollständig restauriert werden, sodass der Künstler beschloss, die unbeschädigten Teile zu zerschneiden und neu aufzuspannen. Die linken zwei der vier vom Künstler geretteten Leinwände wurden dem Norton Simon Museum im November 2009 von der Sam Francis Foundation geschenkt, Teil F und H befinden sich seit 2020 in der Sammlung Reinhard Ernst.

Literaturverweise

[1] W. C. Agee: „Sam Francis: A Painter’s Dialogue with Color, Light, and Space,“ in: Sam Francis: Catalogue Raisonné of Canvas and Panel Painting, 1946–1994, hrsg. von Debra Burchett-Lere, Univeristy of California Press, Berkley, 2011, S. 76.