Gerd Sonntag beschäftigt sich seit 1998 mit dem Werkstoff Glas und beschreitet damit ungewöhnliche Wege. Glas ist zu seinem künstlerischen Material und damit zur Grundlage für Plastiken geworden. Mit seinen durchsichtigen Glasarbeiten schafft er dreidimensionale Werke, die den Blick auf ein Innenleben freigeben. Das Glasobjekt Immerschön – innen vergilbt/ außen verbläut aus der Sammlung Reinhard Ernst zählt zu seinen abstrakteren Werken. Hier ist die lineare blaue Form als reduziertes Zeichen für eine menschliche Büste, für Kopf und Oberkörperanschnitt, geblieben. Sie gibt das Wesen der Arbeit vor. Neben Drähten und Nägeln sind es vor allem farbige Glasstäbe in Gelb- und Rottönen, die das Objekt umfangen und das Spiel der Farbreflexionen im Licht ergänzen.

Gerd Sonntag (*1954)

Immerschön – Innen vergilbt/außen verbläut, 2005

Aktuell Ausgestellt: Ja (2. OG)

Material: farbiges Glas, Nägel, Drähte
Größe: 81,3 x 52,5 x 25 cm
Inv-Nr.: A_162

Schlagworte:

Provenienz

Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst; Tolstoi Villa Herbst WohnKunst, Bad Soden a. Ts., 2005

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Das Werk von Gerd Sonntag setzt mit Zeichnungen ein, es gibt ein breites graphisches Œuvre und nicht wenige Skulpturen – vor allem jedoch ist Gerd Sonntag eines: Maler. 1954 in Weimar geboren, begann er im Alter von sechs Jahren mit dem Unterricht an einer kommunalen Kunstschule. Später studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Im Jahr 1979 erhielt er ein Stipendium für ein Studium an der Akademie der Künste in Ost-Berlin, das er 1982 abschloss. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.

Im Zentrum seines figurativen Expressionismus steht der Mensch. Seine Malereien sind in reinen, starken Farben gehalten, die er mit kraftvollen Gesten aufträgt. Seit 1998 beschäftigt er sich mit dem Werkstoff Glas und beschreitet damit ungewöhnliche Wege. Glas ist zu seinem künstlerischen Material und damit zur Grundlage für Plastiken geworden. Die wilden Büsten seiner Anfänge sind ruhigeren Porträtköpfen gewichen, deren Gesichtszüge zu Schriftzeichen aufgelöst sind. Mit seinen durchsichtigen Glasarbeiten schafft er dreidimensionale Werke, die den Blick auf ein Innenleben freigeben. Das Glasobjekt Immerschön – innen vergilbt/ außen verbläut aus der Sammlung Reinhard Ernst zählt zu seinen abstrakteren Werken. Hier ist die lineare blaue Form als reduziertes Zeichen für eine menschliche Büste, für Kopf und Oberkörperanschnitt, geblieben. Sie gibt das Wesen der Arbeit vor. Neben Drähten und Nägeln sind es vor allem farbige Glasstäbe in Gelb- und Rottönen, die das Objekt umfangen und das Spiel der Farbreflexionen im Licht ergänzen.