Ein rhythmisches Geflecht aus weißen und roten Linien überzieht die schwarz gefärbte Leinwand. Teilweise wurde die Farbe direkt aus der Tube aufgetragen, geschleudert oder gespritzt. Das kalligrafische Linienspiel erinnert an ostasiatische Tuschemalerei.
Seit 1954 malte Georges Mathieu auf einer Bühne vor Publikum und stellte seinen Malakt performanceartig dar: Rasche, fast schon tänzerische Bewegungen und Sprünge, die er vor der großformatigen Leinwand machte, konnten von dem anwesenden Publikum beobachtet werden.

Laut eigener Aussage beschäftigte sich Mathieu intensiv mit historischen Kriegen und Schlachten und übertrug diese in seine Werke. Dementsprechend beziehen sich viele seiner Bildtitel auf Schlachten und die dort gefallenen Generäle. So auch das Bild in der Sammlung Reinhard Ernst, das den Tod des Connétable von Bourbon in Mathieus abstrakter Bildsprache einfängt.

Georges Mathieu (1921–2012)

La Mort du Connétable de Bourbon, 1959

Aktuell Ausgestellt: Ja (Raum: Gegen den Strich)

Material: Öl auf Leinwand
Größe: 96,5 x 194 cm
Inv-Nr.: B_235
Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn

Schlagworte:

Provenienz

Vorbesitz: Galerie Internationale d’Art Contemporain, Paris; Privatsammlung, Paris; Tajan, Paris, 2004
Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, Artcurial, Paris, 2011

Ausstellungsliste

Einzelausstellung:
1974
„Mathieu – œuvres anciennes, 1948–1960”, Galerie Beaubourg, Paris, Frankreich

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Ein rhythmisches Geflecht aus weißen und roten Linien überzieht die schwarz gefärbte Leinwand. Teilweise wurde die Farbe direkt aus der Tube aufgetragen, geschleudert oder gespritzt. Das kalligrafische Linienspiel erinnert an ostasiatische Tuschemalerei. Im Rahmen der École de Paris ist Mathieu eine Zentralfigur ostwestlicher Begegnung, seine Interpretation ostasiatischer Kalligrafie markiert bis heute ein Hauptmerkmal dieser Auseinandersetzung: Leere, Konzentration, schnelle Aktion garantieren die Spontanität des malerischen Ausdrucks seiner Emotionen. Nur auf diese Weise konnte er sein Inneres nach außen tragen Die Schnelligkeit des Malvorgangs verbindet Mathieus Malerei zudem mit dem amerikanischen Action Painting. Er gilt als einer der ersten Künstler Europas, der sich für die Entwicklung der Malerei in Amerika interessierte und sich auf einer Reise nach New York mit der amerikanischen Avantgarde vertraut machte. Unter seiner Mitwirkung wurde Jackson Pollock im Jahr 1952 erstmals in Paris ausgestellt.

Seit 1954 malte er auf einer Bühne vor Publikum und stellte seinen Malakt performanceartig dar: Rasche, fast schon tänzerische Bewegungen und Sprünge, die Mathieu vor der großformatigen Leinwand machte, konnten von dem anwesenden Publikum beobachtet werden.

Laut eigener Aussage beschäftigte sich Mathieu intensiv mit historischen Kriegen und Schlachten und übertrug diese in seine Werke. Dementsprechend beziehen sich viele seiner Bildtitel auf Schlachten und die dort gefallenen Generäle. In diesen Kontext gehört das Bild in der Sammlung Reinhard Ernst, das den Tod des Connétable von Bourbon in Mathieus abstrakter Bildsprache einfängt.