Die zweiteilige Bronzeskulptur Pair von Tony Cragg ist im engen Kontakt mit Sammler Reinhard Ernst für die geschossübergreifende Nische im Museumsbau entworfen und angefertigt worden. Als erstes Kunstwerk ist die rund 4 Tonnen schwere Arbeit im Mai 2021 durch die unverglasten Öffnungen des Rohbaus ins Gebäude angeliefert worden und stand während der weiteren Bauphase eingehaust in der vorhergesehenen Nische.

Craggs formenstarke Skulpturen sind von der Natur und ihren Formen inspiriert. Die Aufschichtung der Elemente in Pair wirkt organisch und folgt zugleich einer strengen geometrischen inneren Form. Seit den 1970er Jahren experimentiert Cragg mit verschiedensten Materialien wie Holz, Glas, Bronze und Gips und untersucht die Beziehung von natürlichen und künstlichen Formen und Strukturen.

Tony Cragg (*1949)

Pair, 2019

Aktuell Ausgestellt: Ja (1. OG)

Material: Bronze
Größe: zweiteilig, 650 x 172 x 149 cm, 620 x 156 x 155 cm
Inv-Nr.: B_540
Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn

Schlagworte:

Provenienz

Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, Tony Cragg, 2019

Ausstellungsliste

Das Kunstwerk wurde von Reinhard Ernst für den Museumsbau in Auftrag gegeben.
Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, Tony Cragg, 2019

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Die zweiteilige Bronzeskulptur Pair von Tony Cragg ist im engen Kontakt mit Sammler Reinhard Ernst für die geschossübergreifende Nische im Museumsbau entworfen und angefertigt worden. Als erstes Kunstwerk ist die rund 4 Tonnen schwere Arbeit im Mai 2021 durch die unverglasten Öffnungen des Rohbaus ins Gebäude angeliefert worden und stand während der weiteren Bauphase eingehaust in der vorhergesehenen Nische.

Craggs formenstarke Skulpturen sind von der Natur und ihren Formen inspiriert. Die Aufschichtung der Elemente in Pair wirkt sehr organisch und folgt zugleich einer strengen geometrischen inneren Form. Seit den 1970er Jahren experimentiert Cragg mit verschiedensten Materialien wie Holz, Glas, Bronze und Gips und untersucht die Beziehung von natürlichen und künstlichen Formen und Strukturen. So befindet sich in der Sammlung Reinhard Ernst auch die kleine Holzskulptur Willow II (2015). Eine Grundfrage treibt ihn dabei an: „Was mich interessiert ist die innere Energie von Materialien. Was ist der kausale Hintergrund von dem, wie es uns erscheint? Und das ist genau was ich haben wollte in meinen Arbeiten, ich wollte die innere Form.“ [1]

Mit seinem Team arbeitet der Künstler in seinem Atelier bisweilen an bis zu 30 Werken parallel. Für Pair entstanden aus Zeichnungen zunächst kleine Holzmodelle, die eingescannt und in größere Modelle umgesetzt wurden. In Originalgröße wurden beide etwa 6 m hohen Skulpturen schließlich in 20 Einzelteilen in Polystyropor nachgebaut, mit Glasfaser überzogen, gespachtelt und abgeschliffen. In der Gießerei wurden von den Elementen Abdrücke in geöltem Formsand genommen, deren Negativform mit 1.300 Grad heißen, flüssigen Bronze nachgegossen wurde. Im Anschluss wurden die Teile zusammengesetzt, Gießränder und Fugen geschlossen und die Skulptur aufpoliert. Die reine Fertigungszeit betrug durch das aufwendige Verfahren etwa ein Jahr.

Literaturverweise

[1] Tony Cragg, in: TONY CRAGG – Parts of the World, hrsg. von Institut für Kunstdokumentation, September 2021, URL: https://vimeo.com/ondemand/tonycragg