Eine seiner Skulpturengruppen ziert den Vorplatz des ZDF-Sendezentrums in Wiesbadens Nachbarstadt Mainz: Horst Antes. Mit der Figur des Kopffüßlers ist der Maler und Bildhauer bekannt geworden. Das Sommerbild von 1961 aus der Sammlung Reinhard Ernst stammt aus der Übergangsphase, die ihn von seinen abstrakten Bildkompositionen hin zur Entwicklung einer neuen Figuration führte. Das Gemälde zeigt einen vollkommen freien, gelben Bildraum, durch den sich konturierte Formen und Farbflächen in Grundfarben bewegen. Über das Motiv des Auges entwickelte er von diesem Ausgangspunkt die von Kinderzeichnung inspirierte Kunstfigur ohne Hals und Rumpf und begründete damit eine neue Figuration, die sich gegen Informel-Strömungen behauptete.

Horst Antes (*1936)

Sommerbild, 1961

Aktuell Ausgestellt: Nein

Material: Tempera auf Nessel
Größe: 121 x 142 cm
Inv-Nr.: A_252
Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn

Schlagworte:

Provenienz

Vorbesitz: Sammlung Deschler, Ulm (direkt vom Künstler erworben, als Dauerleihgabe im Museum der bildenden Künste, Leipzig)
Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, Ketterer Kunst GmbH & Co KG, München, 2017

Ausstellungsliste

Einzel-/ Gruppenausstellungen:
2002
„Figur Wolkenfänger. Horst Antes und der malerische Aufbruch in den 1960er Jahren“, Sprengel Museum Hannover, Hannover
1961
„Ausstellung V“, Galerie Rheintor, Basel, Schweiz

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Eine seiner Skulpturengruppen ziert den Vorplatz des ZDF-Sendezentrums in Wiesbadens Nachbarstadt Mainz: Horst Antes. Mit der Figur des Kopffüßlers ist der Maler und Bildhauer bekannt geworden. Das Sommerbild von 1961 aus der Sammlung Reinhard Ernst stammt aus der Übergangsphase, die ihn von seinen abstrakten Bildkompositionen hin zur Entwicklung einer neuen Figuration führte. Das Gemälde zeigt einen vollkommen freien, gelben Bildraum, durch den sich konturierte Formen und Farbflächen in Grundfarben bewegen. Ein Schema, in das sich die Komponenten einfügen, scheint es hier nicht zu geben. In diesem kurzen Werkabschnitt von 1960 bis 1962 suchte er Menschliches in seinen Farbformen, wodurch sich erste figürliche Elemente festigten: Über das Motiv des Auges entwickelte er die von Kinderzeichnung inspirierte Kunstfigur ohne Hals und Rumpf und begründete damit eine neue Figuration, die sich gegen Informel-Strömungen behauptete.
In den 1960er-Jahren hielt er sich häufig in Italien auf, unter anderem auch als Stipendiat 1962 in der Villa Romana in Florenz sowie 1963 in der Villa Massimo in Rom. 1967 nahm er dann einen Lehrauftrag an der Kunstakademie Karlsruhe an sowie 1968 eine Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Antes war wiederholt Teilnehmer der documenta in Kassel und den renommierten Biennalen von Venedig (1966) und São Paulo (1991). Von 1984 bis 2000 hatte Antes eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe inne. Er lebt und arbeitet in Sicellino, Italien und in Karlsruhe.