Ab den 1960er Jahren nehmen abstrakte, mit Landschaften assoziierte Werke einen wichtigen Stellenwert im Werk von Hubert Berke ein. Schon unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg tätigte er viele Reisen, unter anderem Nordafrika und Syrien. Die neuen Eindrücke und tageszeitliche Stimmungen unbekannter Orte und Länder übertrug er in Werkserien, die er nach den Orten benannte. Sie entstanden aus der Erinnerung, in wenigen Fällen fertigte er kleinere Skizzen und Aquarelle vor Ort an.

Die Bilder der Syrienreise sind einerseits von Berkes Natur-Erleben der Wüste geprägt sowie andererseits von der Begegnung mit der vielseitigen Geschichte des Landes. Berke experimentierte mit verschiedenen Techniken: So kratzte er in Syrien I feine Konturen in die hochformatige Landschaft hinein, während er in Syrien II Farbstifte für die an Kartografie erinnernde Schraffuren und Liniennetze wählte, mit denen er die Bildoberfläche überzog. Zu den steilen Hochformaten der beiden Malereien ließ er sich von den schmalen hohen Formaten chinesischer Rollbilder inspirieren.

Hubert Berke (1908–1979)

Syrien I + Syrien II, 1974

Aktuell Ausgestellt: Nein

Material: Öl auf Leinwand; Mischtechnik auf Leinwand
Größe: 150 x 80 cm; 150 x 80 cm
Inv-Nr.: S_009_010
Bildrechte: Nachlass Hubert Berke

Schlagworte:

Provenienz

Das Bild wurde der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung von der Erbengemeinschaft Berke gespendet.

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Ab den 1960er Jahren nehmen abstrakte, mit Landschaften assoziierte Werke einen wichtigen Stellenwert im Werk von Hubert Berke ein. Schon unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bereiste er Spanien, Nordafrika und besuchte Paris. Später folgten Aufenthalte auf Sylt, Reisen in die Provence, Niederlande, nach Süditalien, Kreta und Syrien. Die neuen Eindrücke und tageszeitliche Stimmungen unbekannter Orte und Länder übertrug er in Werkserien, die er nach den Orten benannte. Sie entstanden aus der Erinnerung, in wenigen Fällen fertigte er kleinere Skizzen und Aquarelle vor Ort an.

Die Bilder der Syrienreise sind einerseits von Berkes Natur-Erleben der Wüste geprägt sowie andererseits von der Begegnung mit der vielseitigen Geschichte des Landes. Einem Archäologen gleich, befasste sich Berke mit zahlreichen Maltechniken wie Kratzen, Schaben und Ritzen und versuchte damit die in der Natur innewohnende Prozesshaftigkeit gleichermaßen in eine visuelle Form zu übersetzen. So kratzte er in Syrien I feine Konturen in die hochformatige Landschaft hinein, während er in Syrien II Farbstifte für die an Kartografie erinnernde Schraffuren und Liniennetze wählte, mit denen er die Bildoberfläche überzog. Zu den steilen Hochformaten der beiden Malereien ließ er sich von den schmalen hohen Formaten chinesischer Rollbilder inspirieren.

Erste Ankäufe von Papierarbeiten von Karl Otto Götz und Hubert Berke in der Mitte der 1980er Jahre legten den Grundstein für die heutige Sammlung von Reinhard Ernst. Neben Helen Frankenthaler zählt Hubert Berke zu den Lieblingsmaler:innen von Reinhard Ernst.