Theodoros Stamos rückt bereits ab 1948 die Verarbeitung von Lichteindrücken in das Zentrum seiner Arbeiten. Seine Bildwelt fokussiert sich auf die vier Elemente: Licht, Luft, Erde und Wasser. Das Bild wird zur Metapher für die Formen einer ursprünglichen Natur. Mehr als das äußere formale Element zeigt sich hier jedoch eine Umsetzung innerer Eindrücke des Künstlers. Das Werk Home of the Sun von 1957 steht am Übergang zu seiner ersten Werkserie Sunboxes. Die zwischen 1962 und 1970 entstandene Serie umfasst Werke, die verhältnismäßig ruhig und zurückhaltend sind. Ab 1970 folgte die umfangreiche Werkserie der Infinity Fields. Neben seiner Tätigkeit als Künstler lehrte Stamos auch am Black Mountain College in North Carolina, wo unter anderem Kenneth Noland zu seinen Studierenden zählte.

Theodoros Stamos (1922–1997)

Home of the Sun, 1957

Aktuell Ausgestellt: Ja (Raum: Malerei maßlos)

Material: Öl auf Leinwand
Größe: 213,7 x 177,8 cm
Inv-Nr.: B_066
Bildrechte: The Theodoros Stamos Estate, Jason Savas, New York

Schlagworte:

Provenienz

Vorbesitz: André Emmerich Gallery, New York;
Galleria del Naviglio, Mailand; Privatsammlung
Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, Christie’s, London, 2010

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Die Bildwelt von Theodoros Stamos setzt sich aus den vier Elementen zusammen: Licht, Luft, Erde und Wasser. Das Bild wird zur Metapher für die Formen einer ursprünglichen Natur. Bei einer Umfrage des Whitney Museums formulierte er bereits 1947: „Es geht mir um das Ur-Bild, das eine Reise durch die Höhlen und das Flechtwerk des Phänomenalen ist. Am Ende einer solchen Reise steht der Impuls des Erinnerns, und das geschaffene Bild ist die Verkörperung der Ur-Welt, die am Horizont von Geist und Gestade existiert.“ [1] In diesem Kontext ist das Gemälde Home of the Sun geradezu vorbildhaft. Schon ab 1948 rückt die Verarbeitung von Lichteindrücken in das Zentrum seiner Arbeiten. Mehr als das äußere formale Element zeigt sich hier jedoch eine Umsetzung innerer Eindrücke des Künstlers.
Das Werk Home of the Sun von 1957 steht am Übergang von dieser Schaffensperiode zu seiner ersten Werkserie Sunboxes. Die zwischen 1962 und 1970 entstandene Serie umfasst Werke, die verhältnismäßig ruhig und zurückhaltend sind. Ab 1970 folgte die umfangreiche Werkserie der Infinity Fields.
Als Sohn griechischer Einwanderer wächst Theodoros Stamos in einer Großfamilie in der Lower East Side, Manhattan auf. 1936 erhält er mit vierzehn Jahren ein Stipendium an der American Artist Society und lernt dort seinen Mentor Joseph Soleman kennen, der gemeinsam mit Adolph Gottlieb und Mark Rothko in der Künstlergruppe The Ten aktiv war. Soleman ermutigte Stamos zur Malerei, brachte ihm die Arbeiten der Künstler Arthur Dove, Milton Avery und Paul Klee nahe und schickte ihn zum Selbststudium in die modernsten Galerien dieser Zeit. Neben seiner Tätigkeit als Künstler lehrte Stamos auch am Black Mountain College in North Carolina, wo unter anderem Kenneth Noland zu seinen Studierenden zählte.

Literaturverweise

[1] The Tigers Eye, Dezember 1947, zit. nach Barbara Cavaliere, Theodoros Stamos: Am Horizont von Geist und Gestade, in: Theodoros Stamos: Works from 1945–1984, hrsg. von B. Cavaliere und T. Wolff, Zürich, Wien 1984/85, S. 13.